Warum die US-Regierung offiziell Drogenkonsum bekämpft und heimlich Drogenringe unterstützt.
Seit 1972 führen die USA - so scheint es - einen unbarmherzigen Krieg gegen die Drogen. Mit großem Aufsehen werden Anti-Drogen-Kampagnen gestartet. Die Besitzer und Konsumenten selbst kleinster Drogenmengen werden kriminalisiert und zu hohen Haftstrafen verurteilt. Nebeneffekt: Die Drogenpreise steigen und mit ihnen die Drogenprofite. Zugleich sind seit über 50 Jahren US-Regierungsbehörden massiv in den Handel mit Drogen involviert, in Anbau, Herstellung und Transport - selbst ins eigene Land.
Es gibt wohl keinen Staat, der durch Regierungsbehörden den internationalen Rauschgiftkonsum ebenso versteckt wie massiv unterstützt und gefördert hat wie die USA. Die CIA macht/e mit Heroin Politik, indem sie ihren Einfluss auf den internationalen Drogenhandel zur Durchsetzung amerikanischer Interessen in aller Welt einsetzt: Je nach Opportunität produziert sie ökonomische Abhängigkeiten und ist mit Drogenpolitik und/oder Drogenprofiten an der Destabilisierung von Ländern, an Bürger- wie regulären Kriegen beteiligt. Alfred McCoy, Professor an der University of Wisconsin, dokumentiert dies in seinem Buch "Die CIA und das Heroin".
Beispiele: Sie halten "French Connection" mit Gene Hackman für einen gut ausgedachten Thriller? Bei McCoy lesen Sie, dass er auf Fakten beruht. Gezielt kooperierte die CIA während des 2. Weltkrieges mit der Mafia in Italien, in den Nachkriegsjahren mit korsischen Verbrechersyndikaten im Hafen von Marseille, um dort die Macht der gewählten Kommunisten zu brechen. Mit Erfolg. Mit Bedacht legte die CIA das Fundament für die über zwanzigjährige Dominanz der Korsen-Connection im expandierenden US-Heroingeschäft. Für den geheimen Krieg in Nicaragua besorgten sich CIA und Contras das Geld durch Drogenschmuggel. Das wurde erst in den USA zum Skandal, als sich mutige Bürger aus den armen Gegenden von Los Angeles über die Schwemme von Kokain-Crack beschwerten, das mit CIA-Hilfe in den Markt gepumpt wurde. Obwohl die Polizei Beweise hatte, wurde die Sache wieder unter den Teppich gekehrt - zu viele Freunde in Regierungsnähe.
Gegen das "neutrale" Regime in Laos kooperierten CIA-Agenten mit einer Armee von 30.000 Laoten, deren landwirtschaftliches Haupterzeugnis Opium war. Schutz der Exportwege und Kampf gegen den Kommunismus gingen Hand in Hand, Opium wurde in CIA-Flugzeugen transportiert. Die CIA besaß über Jahre die größte Flugzeugflotte der Erde. Am Ende des Vietnamkriegs galten 34% aller US-Soldaten in Vietnam als heroinsüchtig. Sie wurden offensichtlich auch aus Heroinlabors versorgt, die von CIA-Partnern betrieben wurden oder unter ihrem Schutz standen. Seit dem Einmarsch der USA in Afghanistan, seit ihrer Kooperation mit den Drogenbaronen der Nordallianz, seit dem Sieg über die Taliban blüht dort der Mohnanbau wie nie zuvor: Das Land gilt heute als die erste Opium-Monokultur der Welt mit historischen Rekordernten. Der Heroinkonsum der Welt wird weiter angeheizt.
Das Buch "Die CIA und das Heroin. Weltpolitik durch Drogenhandel" gilt in den USA als Standardwerk zur geheimen Drogenpolitik. Sein Autor Alfred W. McCoy recherchiert - bisweilen unter Lebensgefahr - seit über 30 Jahren zu diesem Thema. Er wurde von der Association for Asian Studies mit dem Grant-Goodman-Preis ausgezeichnet, er hat vor mehreren Kongress-Ausschüssen ausgesagt und sein Buch für unsere deutsche Ausgabe überarbeitet und aktualisiert.
Der San Francisco Chronicle: "Das Buch deckt die Rolle von Regierungsbehörden und ihren Beitrag zu der Drogenepidemie auf, die unser Land überwältigt." Und fast die ganze Welt.
Die New York Times: "Das Buch schildert, wie CIA und US-Außenministerium Drogenbosse unterstützen, Beweise unterdrücken und sogar direkt in den Drogenhandel verwickelt sind."
Versuche der CIA, das Buch zu verhindern, scheiterten.
Alfred W. McCoy : "Die CIA und das Heroin. Weltpolitik durch Drogenhandel"
Deutsch von Andreas Simon - 24 Bilder - 840 Seiten - 19,90 EUR - Nummer 18497
Bei : Zweitausendeins